Pfarrer Rößners Ansatz der Gemeinwesenarbeit in der Markusgemeinde

Pfarrer Eckart Rößner und die Sozialarbeiterin Frau von der Osten-Sacken wandten beim Aufbau des Gemeindestützpunktes Gravelottestraße Methoden der Gemeinwesenarbeit an, die damals auch in anderen Gemeinden erprobt wurden. Dieser Zweig der Sozialarbeit knüpft am Bedarf der Menschen vor Ort, zum Beispiel an Defiziten in der sozialen Infrastruktur, an und setzt auf Hilfe zur Selbsthilfe und verbesserte Teilhabemöglichkeiten der Menschen. So ermittelten Pfarrer Rößner und Frau von der Osten-Sacken zu Beginn des Aufbaus des neuen Gemeindestützpunkts die Wünsche der Anwohnerinnen und Anwohner an den neuen Treffpunkt mit einer Befragung und beteiligten sie an den Planungsprozessen. In einem Kurzbericht für den Gemeindekirchenrat erläuterte Pfarrer Rößner im Juni 1973, warum er in der Gemeinwesenarbeit ein wichtiges Mittel der Gemeindearbeit sah. Die Vorstellung, dass Gottes Wort nicht nur gepredigt werden, sondern auch sichtbar werden müsse durch die Mitarbeit der Kirche an der Überwindung nachteiliger gesellschaftlicher Verhältnisse, war dabei leitend für ihn. Außerdem beschäftigte er sich mit der Frage, wie die Markusgemeinde in der Zeit vieler Kirchenaustritte Ende der 1960er / Anfang der 1970er Jahre gerade auch zu ihren kirchenferneren Mitgliedern einen neuen Zugang bekommen könne. In diesem Zusammenhang schien es im zukunftsweisend, dass die Gemeinde als „Gemeinde für andere” … „die Anliegen der sog. Kirchenfernen zu ihrem Anliegen” macht und diese gemeinsam mit ihnen verfolgt.

Vgl. Eckart Rößner: „Kurzbericht über das Kirchenkreis-Seminar zur Gemeinwesenarbeit im Blick auf Notwendigkeit und Möglichkeit von Sozialarbeit (Gemeinwesenarbeit) innerhalb der Gemeindearbeit von Markus”, Juni 1973, Archiv der Ev. Markusgemeinde Steglitz im ELAB, Akte 214.