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Arbeit mit Kindern in der Markusgemeinde

von 1945 bis 1967

Der Kindergottesdienst

Kindergottesdienst gab es bei Markus schon seit dem Gründungsjahr der Kirche. Er war eine eigene Gottesdienstform, die am Sonntag vor oder nach dem Gemeindegottesdienst extra für Kinder von der ersten Klasse bis zum Konfirmandenalter durchgeführt wurde.

Im Zentrum stand die Vermittlung einer biblischen Geschichte. Eingebettet in eine Eingangs- und eine Schlussliturgie wurde den Kindern durch erzählende Wiedergabe der Predigttext des Sonntags nahe gebracht. Die ehrenamtlichen Helferinnen, die sich dafür mit den Kindern nach Altersgruppen in der Kirche verteilten, waren zum Teil noch recht jung, manche gerade konfirmiert wie Heidrun Borghardt, sonst gehörten vor allem viele ältere dazu wie die Lehrerin Maria Gottschling. Um sich auf den Kindergottesdienst vorzubereiten, trafen sie sich jeden Freitag mit dem zuständigen Pfarrer und besprachen mit ihm den zu behandelnden Text.

Solange die Markuskirche noch nicht wieder hergerichtet war, fand der Kinder­gottesdienst im Gemeindehaus in der Albrechtstraße statt. Bei gutem Wetter wurde er in den wärmeren Jahreszeiten auch im Stadtpark gefeiert.

In den ersten Nachkriegsjahren machten recht viele Kinder mit. So waren, wie Pfarrer Klamroth in der Gemeindechronik festgehalten hat, 1950 am Ostersonntag 165 dabei. Auch in den 1960er Jahren waren es noch 100 bis 120 Kinder, wie Heidrun Borghardt sich erinnert.

1961 wurde zum ersten Mal eine Art Familiengottesdienst ausprobiert. Er fand viermal im Jahr statt. An diesen Sonntagen wirkte die Kinder­gottes­dienst­gemeinde an der Gestaltung der neuen Gottesdienstform mit und der Kindergottesdienst fiel aus.

Die Kindertagesstätte

Kurz nach Kriegsende wurde im Gemeindehaus in der Albrechtstraße eine Kindertagesstätte eingerichtet, die Kindergarten und Hort umfasste. Einen Hort für Kinder im Schulalter von sechs bis 14 Jahren hatte es dort schon seit 1930 gegeben.

Der Tag im Kindergarten begann mit Morgenlied und Gebet. Zur Beschäftigung danach zählten Spiele aller Art, Sport und kleine handwerkliche Verrichtungen, aber auch Bibelarbeit.

Statt Elternabenden gab es zunächst so genannte Mütterabende. Die Mütter wurden hier unter anderem über christliche Kindererziehung informiert und bekamen Hinweise zur Ernährung ihrer Kinder.

1957 entsprach die Ausstattung der Kindertagesstätte nicht mehr den aktuellen Vorgaben. Die Gemeinde baute deshalb das Pfarrhaus in der Liliencronstraße 15 wieder auf, das neben der Kindertagesstätte für die Gemeindejugend ein so genanntes Jugendheim aufnehmen sollte. Am 30. September 1958 wurde das umgebaute Haus eröffnet. Der Betrieb der neuen Kindertagesstätte begann mit 45 Kindergarten- und 40 Hortkindern. Im oberen Stockwerk des Hauses waren ein Miniclub und die Jugendräume eingerichtet worden.

Die Gemeinde hatte so einen neuen Ort geschaffen, der für ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in den kommenden Jahrzehnten eine wichtige Rolle spielte.

Kindertagesstätte in der Liliencronstraße 15
Kindertagesstätte in der Liliencronstraße 15