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Zerstörungsbilanz

Kirche, Pfarrhäuser, Gemeindehäuser

Den Grad der Zerstörung an der Markuskirche und den Gemeindehäusern hielt die Gesamtgemeinde Steglitz in mehreren Berichten und Notizen fest. Auszüge daraus werden hier in leicht bearbeiteter gekürzter Form wiedergegeben.

Am 11. September 1943 schrieb der Bevollmächtigtenkreis der Gemeinde an den Stadtpräsidenten der Reichshauptstadt Berlin zu den Bombenschäden im August 1943:

Nacht vom 23. zum 24. August 1943:

  • Markuskirche und angrenzende Pfarrhäuser in der Karl-Stieler-Straße 8a und in der Liliencronstraße 15 von Bomben schwer getroffen. Pfarrhäuser und Kirche brennen vollständig aus. Von Kirche und Turm existieren nur noch Umfassungsmauern und Deckengewölbe.

Weil das Gemeindehaus in der Albrechtstraße 81/82 seit 1941 als Militärlazarett diente, wurde fortan der große Saal des alten Gemeindehauses in der Mittelstraße 33 für Gottesdienste genutzt.

Am 24. März 1944 hielt der Bevollmächtigtenkreis der Gemeinde zu den Bombenschäden durch den Fliegerangriff im März 1944 fest:

Nacht vom 23. zum 24. März 1944:

  • Gemeindehäuser Mittelstraße 33 und Albrechtstraße 81/82 von Bomben getroffen.
  • Gemeindehaus Mittelstraße 33: Dach vollkommen abgedeckt. Starke Brandschäden im großen Saal und in der Dachbalkenlage.
  • Gemeindehaus Albrechtstraße 81/82: Im Westflügel und Mittelflügel des Vorderhauses: Dach vollkommen und Dachbalken teilweise verbrannt. Schäden an Dachdeckung im Mittelflügel. Schäden in den Wohnungen des Hauses.

Für Gottesdienste wurde nun ein Raum im Erdgeschoss des Gemeindehauses in der Mittelstraße 33 genutzt.

Am 28. November 1944 notierte der Gemeindekirchenrat:

27. November 1944 gegen 19.30 Uhr:

  • Luftmine explodiert etwa 100 Meter vom Gemeindehaus Albrechtstraße 81/82 entfernt. Durch den Luftdruck werden an der Vorderfront alle Eingangstüren und Fensterkreuze herausgerissen. Das Dach wird zum großen Teil abgedeckt.

 

Was an Schäden zum Ende des Krieges bei einer Besichtigung am 31. August 1945 festgestellt wurde, hielt die Gemeinde in einem Bericht vom 6. September desselben Jahres fest:

  • Gemeindehaus Albrechtstr. 81/82. Die Treppenflurfenster des Hauses müssen abgedichtet werden, da die Scheiben zerstört sind. In der Wohnung Pfarrer Klamroth ist außer kleineren Schäden eine Zwischenwand im Korridor abzustützen oder zu entfernen. Wohnung Pfarrer Flemming wird zurzeit infolge des Fehlens des Daches darüber nicht benutzt, in einem Zimmer ist die Decke durchbrochen und in den daneben liegenden Zimmern dringt das Wasser bei Regen ein. Ein Zimmer der Wohnung ist total unbenutzbar. Das über dem Hause Albrechtstr. 82 befindliche Dach fehlt ganz und muss erneuert werden. Über dem Fahrstuhlschacht ist eine Abschlusswand gesprungen, die repariert werden muss. … Im Saalflügel des Gebäudes sind außer an den Fenstern, die bereits zum größten Teil abgedichtet sind, keine größeren Schäden und der große Saal kann für Gottesdienste benutzt werden.
  • Die Markuskirche. Die Kirchenruine der Markuskirche, deren Herstellung vor dem Winter doch nicht in Frage kommt, muss noch eingehend untersucht werden.

 

Wesentlich kürzer wurde das Ausmaß der Schäden in einem Erfassungsbogen über den Zustand kirchlicher Gebäude am 28. Februar 1951 festgehalten. Lakonisch und knappt hieß es dort:

  • Markuskirche und 2 Pfarrhäuser total zerstört!
Gottesdienst in der Kirchenruine. Foto zur Verfügung gestellt von Wolfgang Holtz
Gottesdienst in der Kirchenruine. Foto zur Verfügung gestellt von Wolfgang Holtz